Informationen des Ortsbeirats
Entscheidung zu Lasten der Bürger des Stadtteils Seifertshausen
Ortsbeirat wird weiter gegen die Windkraftanlage kämpfen
Dass der Ortsbeirat Seifertshausen sehr spät und die Bürger von Seifertshausen bis heute noch nicht über das Vorhaben der ABO Wind AG unterrichtet wurden, soll hier nicht weiter erörtert werden, obwohl man sich des Eindrucks nicht verwehren kann, dass hier etwas an den betroffenen Bürgern vorbei beschlossen werden sollte.
Die Beschlussvorlage des Magistrats der Stadt Rotenburg und der daraus resultierende Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Abschluss eines Planungs- und Poolnutzungsvertrages zur Entwicklung des Windfeldes HEF 03 -Eichkopf- mit der Firma ABO Wind AG lässt allerdings darauf schließen, dass den Magistratsmitgliedern und der überwiegenden Zahl der Stadtverordneten vermeintliche Pachteinnahmen wichtiger sind als die Gesundheit der Bürger von Seifertshausen, der Werterhalt ihrer Immobilien und die Ansiedlung von Neubürgern.
Kann man noch unterschiedlicher Auffassung sein, ob die Verschandelung unseres Kulturdenkmals Alheimer oder die Gefährdung des vorhandenen Rotmilans und des Schwarzstorchs sowie der überfliegenden Zugvögel zum Ausbau der Erneuerbaren Energien hingenommen werden kann, hört es nach Meinung des Ortsbeirates bei der Gesundheit und den Eigentumswerten der Bürger auf. Gerade in Zeiten der Coronakrise zeigen uns unsere Bundes- und Landespolitiker, dass die Gesundheit wichtiger ist als materielle Dinge. Dem ist die Stadtverordnetenversammlung leider nicht gefolgt.
Dass durch die heutigen Monsterwindräder, mit einer Höhe von ca. 240 m, eine Gesundheitsgefährdung z.B. durch Infraschall, Schattenwurf und Betriebsgeräusche entsteht, wird überall diskutiert und für sehr wahrscheinlich gehalten. So besteht zum Beispiel in Bayern die 10 H Regel, nach der Windräder nur in zehnfachem Abstand der Höhe der Windräder zu Wohngebieten errichtet werden dürfen, wohl nicht umsonst. Sollte durch den Betrieb der Windräder auch nur ein Bürger von Seifertshausen gesundheitliche Schäden davon tragen ist dies unseres Erachtens keine Pachteinnahme der Welt wert.
Weiteres entscheidendes Kriterium ist nicht nur der zweifellos entstehende Wertverlust der Immobilien in Seifertshausen, sondern, dass potentielle Neubürger den Ort in Zukunft meiden werden. Hatte Seifertshausen bis heute keine großen Probleme mit übermäßig langem bzw. dauerhaftem Leerstand von Immobilien, würde dies zukünftig wohl nicht mehr der Fall sein, weil der Ort zweifellos an Attraktivität verliert, von Neubauten ganz zu schweigen.
Hinsichtlich des Wertverlustes der Immobilien muss an dieser Stelle die Frage gestellt werden, ob dieser Verlust von der Stadt Rotenburg ausgeglichen werden soll, oder ob die vermeintlichen Haushaltseinnahmen ausschließlich zu Lasten der Bürger von Seifertshausen erzielt werden
sollen.
Die Stadtverordneten der Stadt Rotenburg haben es leider versäumt klare Kante zu zeigen und durch die Ablehnung des Vertragsabschlusses vielleicht schon weitere Planungen des Windparks zu verhindern und das Projekt somit im Keim zu ersticken. Denn ohne die Flächen der Stadt Rotenburg wird die Verwirklichung des Windparks mit der geplanten Anzahl wesentlich schwieriger und mit einer geringeren Anzahl betriebswirtschaftlich, durch hohe Erschließungskosten, wesentlich unrentabler.
So aber hat die Stadtverordnetenversammlung leider einen Beschluss gefasst, dessen Zeche in jeder Hinsicht ausschließlich die Bürger des Stadtteils Seifertshausen zahlen werden. Der Hinweis auf das erst noch bevorstehende Genehmigungsverfahren oder ein mögliches Klageverfahren hört sich nach reiner Gewissensberuhigung der Stadtverordneten an und ist wenig hilfreich.
Der Ortsbeirat Seifertshausen wird weiter gegen den Bau der Windkraftanlage kämpfen.
Ergebnisse der Ortsbeiratswahl 2021:
Zur Wahl angetreten ist nur die Liste der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Seifertshausen
Wahlberechtigte insgesamt | 208 |
Wählerinnen/Wähler | 141 |
Wahlbeteiligung | 67,79 % |
Gültige Stimmen | 959 = 100 % |
Rang | Name | Vorname | Stimmen | Anteil Prozent |
---|---|---|---|---|
1 | Pohl | Hans Joachim | 183 | 19,08 % |
2 | Pohl | Ann Christin | 124 | 12,93 % |
3 | Apel | Rolf | 94 | 9,80 % |
4 | Grunz | Michael | 93 | 9,70 % |
5 | Knierim | Lothar | 93 | 9,70 % |
6 | Vaupel | Ottmar | 70 | 7,30 % |
7 | Franz | Matthias | 58 | 6,05 % |
8 | Wagner | Manuel | 58 | 6,05 % |
9 | Pafel | Frank | 53 | 5,53 % |
10 | Koberling | Sven | 49 | 5,11 |
11 | Wunsch | Wolfgang | 43 | 4,48 |
12 | Krük | Heinz | 23 | 2,40 |
13 | Stawinoga | Gisela | 18 | 1,88 |
Der Ortsbeirat setzt sich somit in der lfd. Legislaturperiode wie folgt zusammen:
Hans Joachim Pohl | Ortsvorsteher |
Rolf Apel | Hat sein Mandat zurück gegeben |
Lothar Knierim | Schriftführer |
Michael Grunz | Stellv. Schriftführer |
Ottmar Vaupel | Stellv. Ortsvorsteher (neu) |
Ann Christin Pohl | Ortsbeiratsmitglied |
Matthias Franz | Ortsbeiratsmitglied |
Manuel Wagner | Ortsbeiratsmitglied (neu) |